Bildung für nachhaltige Entwicklung
Das LWL-Museum Textilwerk zeigt die Geschichte der Textilindustrie und ihre Bedeutung für die Region im westlichen Münsterland. Das Fabrikensemble mit Spinnerei und Weberei bietet Industriegeschichte zum Anfassen. Die historischen Maschinen veranschaulichen die Entwicklung der Textilproduktion vom mechanischen bis zum computergesteuerten Webstuhl. Das Family-Lab eröffnet zukünftig Einblicke in die Verarbeitung von Naturmaterialien.
Mit der Ausrichtung auf Bildung für nachhaltige Entwicklung erweitert das Museum sein Narrativ und zeigt den Übergang vom Naturraum über die Industrialisierung bis zur heutigen Stadtentwicklung. Die einzigartige Situation aus Industriedenkmal, funktionsfähigen Maschinen und museumspädagogischen Angeboten macht Zusammenhänge zwischen Mensch, Umwelt, Technik und Natur erlebbar.
Die Bildung und Vermittlung befähigt Besucher:innen, BnE-Kompetenzen in ihrem Alltag zu erkennen. Sie macht Konflikte zwischen Wirtschaftswachstum und nachhaltiger Ressourcennutzung deutlich und ermöglicht es, das eigene Handeln zu verorten und Lösungen für eine nachhaltigere Gesellschaft zu entwickeln.
BNE ist Bestandteil unseres Leitbildes und pädagogischen Konzeptes. Grundlage ist die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs).
Leitbild
Was wir tun und welche Ziele wir verfolgen
Die Bildung und Vermittlung im LWL-Museum Textilwerk befähigt Besucher:innen, BnE-Kompetenzen in ihrem Alltag zu erkennen. Sie macht Konflikte zwischen Wirtschaftswachstum und nachhaltiger Ressourcennutzung deutlich. Das Museum ermöglicht es, das eigene Handeln zu verorten, sich ein Urteil zu bilden und über Lösungen für eine nachhaltigere Gesellschaft nachzudenken.
Inhaltlich thematisieren wir die Wechselwirkung von Mensch, Umwelt, Technik und Natur in regionalen und globalen Bezügen. Damit verknüpfen wir die fünf Dimensionen der BNE: Ökologie, Ökonomie, Soziales, Politik und Kultur. Im Museum verdichten sich diese Dimensionen im Wandel von 150 Jahren – von der vorindustriellen Handarbeit bis zur globalisierten Textilproduktion.
Für wen und mit wem wir arbeiten
Das Museum öffnet sich für ein breites, diverses Publikum. Diversität, Inklusion und Partizipation sind Leitgedanken unserer Arbeit. Wir bieten zielgruppenspezifische Lernangebote für lebensbegleitende Bildung - vom Kindergartenkind über Schüler:innen bis zu Erwachsenen.
Wir kooperieren mit Kindergärten und Schulen, Universitäten und Hochschulen im Bereich Textiltechnik, Umweltverbänden und der Textilindustrie. Gemeinsam entwickeln wir Bildungsangebote und vermitteln traditionelle wie zukunftsweisende Fertigungstechniken.
Der Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre ist frei.
Wie wir arbeiten
Das Museum verfolgt einen ganzheitlichen Bildungsansatz mit systemischem, prozessorientiertem und kompetenzorientiertem Lernen. Unser Ziel ist Gestaltungskompetenz.
Die Museumsmitarbeiter:innen verstehen sich als Lernbegleiter:innen und Moderator:innen transformativer Bildungsprozesse. Das interdisziplinäre Team schafft mit der Methodenvielfalt von Museums- und Umweltpädagogik Zugänge für diverse Lernstile.
Die personelle Vermittlung wird durch digitale Angebote wie die Klima-App ergänzt. Das Family-Lab (Eröffnung 2026) bietet als MINT-Bildungsort einen niedrigschwelligen Zugang zu Textilproduktion durch Spielen und Experimentieren.
Regelmäßige Fortbildungen zu Vermittlungsmethoden, Inklusion und BnE bilden das Fundament für evidenzbasierte Bildungsarbeit.
Mit unseren Zielen, unserem Handeln und unseren Kompetenzen versteht sich das Museum als Botschafter für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Pädagogisches Konzept
Zielgruppen und Vermittlungsformate
Das Museum arbeitet mit verschiedenen Besucher:innengruppen und berücksichtigt deren emotionale, kognitive, soziale und körperliche Bedürfnisse. Als außerschulischer Lernort bieten wir Programme, die sich an Bildungs- und Lehrplänen orientieren und explizit BnE-Leitlinien berücksichtigen.
Ausstellungen
Der Museumsbesuch ist ein selbstbestimmter Lernprozess. Die Ausstellungen widmen sich der Textilproduktion aus verschiedenen Perspektiven und greifen aktuelle BnE-Themen auf: nachhaltige Textilproduktion, Fast Fashion und Kreislaufwirtschaft. Sie schaffen Raum für eigene Urteilsbildung.
Bildungsprogramme
Die Angebote zielen auf Urteilskompetenz sowie Handlungs- und Gestaltungskompetenzen. Sie reichen von Workshops für Schulklassen über Führungen bis zu experimentellen Formaten im Family-Lab. Die Angebote sind herausfordernd, prozessorientiert und ergebnisoffen gestaltet.
BNE Kompetenzen
- Systemisches Denken: Textilproduktion ganzheitlich analysieren - von der Baumwollfaser bis zum fertigen Gewebe. Zusammenhänge zwischen ökonomischen, sozialen und ökologischen Dimensionen verstehen.
- Normative Kompetenz: Verschiedene Perspektiven zu Fast Fashion und nachhaltiger Textilproduktion diskutieren. Intergenerativer Dialog zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen.
- Strategische Kompetenz: Durch Experimente, Rollenspiele und lebensbezogene Aufgaben Lösungen für nachhaltiges Leben entwickeln und Transformationsprozesse aktiv mitgestalten.
- Selbstreflexion: Die eigene Rolle als Konsument:in hinterfragen. Kaufentscheidungen bewerten und Alternativen im Hinblick auf Produktionsbedingungen und Ressourcenverbrauch entwickeln.
Netzwerke
Wir kooperieren mit lokalen Bildungsträgern, Schulen, Universitäten, Umweltverbänden und der Textilindustrie. Die wissenschaftliche Referentin ist Teil der Fachgruppe „BnE" im Bundesverband Museumspädagogik e.V. und des Arbeitskreises für Bildung und Vermittlung im Deutschen Museumsbund e.V.
Museumspädagogisches Team
Das interdisziplinäre Team entwickelt durch systematische Reflexion und Diskussionskultur die Vermittlungspraxis kontinuierlich weiter. Ziel ist es, Besucher:innen zu mündigen Akteur:innen gesellschaftlicher Transformationsprozesse zu befähigen.
Gibt es hier ein Angebot, welches schon angekündigt werden kann? Oder mehrere?
Programm für Schulklassen
Wie steht es um unsere Energieversorgung? Welche Vor- und Nachteile bringen fossile und erneuerbare Energien? Diesen Fragen gehen Schüler:innen ausgestattet mit Tablet auf dem Zechengelände in dem dreistündigen Programm nach.
