Meilensteine und große Pläne

18.01.2019 Britta Handke

Bürgermeister Peter Nebelo, Landesverkehrsminister Hendrik Wüst und Stadtbaurat Daniel Zöhler (v.l.) durchschneiden gemeinsam das rote Band.

Die Podiumsbrücke ist eröffnet – der Umbau geht weiter

„Fertig!“ Zufrieden wiegt Hermann Stenkamp das rote Stoffknäuel in seinen Händen. Über 14 Meter lang ist der Baumwollstreifen, den der Museumsleiter an diesem frostigen Dezembermorgen quer über die neue Podiumsbrücke über die Bocholter Aa spannt.  Am 15. Dezember wurde das zentrale Bauwerk des Bocholter Stadtentwicklungsprojekts kubaai offiziell eröffnet - Bürgermeister Peter Nebelo, Landesverkehrsminister Hendrik Wüst und Stadtbaurat Daniel Zöhler durchschnitten gemeinsam das rote Band.

Zur Benutzung freigegeben ist die Brücke schon seit Ende November – auch für das TextilWerk ist sie ein Meilenstein. Über die Podiumsbrücke verkürzt sich der Fußweg zwischen Weberei und Spinnerei auf wenige Minuten – für die Museumsbesucher ebenso wie für das Team.

Blick aus dem Fenster der Spinnerei zur Weberei: Rund um die neue Brücke ist eine Parklandschaft entstanden.

Schon jetzt wird das Gesicht des künftigen Areals um die Podiumsbrücke erkennbar.  Zwischen den beiden Standorten des Textilwerks ist eine Parklandschaft mit Radwegen, Hügeln, Bäumen und Sträuchern entstanden. Was sich innerhalb eines Jahres getan hat, zeigt ein Zeitraffer-Video der Gesellschaft Stadtquartiere Bocholt (SQB), aufgenommen vom Dach der TextilWerk-Spinnerei. Spektakulär sind die Bilder von der Brückeneinhebung am 19. Oktober. Stück für Stück bewegen vier Mobilkräne die schwere Stahlkonstruktion über die Aa und setzen sie schließlich ganz sanft auf den Fundamenten ab.

Futuristische Architektur auf der Basis von Seecontainern: Entwurf für das FamilyLab

Startschuss für das FamilyLab

Mit der Eröffnung Podiumsbrücke werden die beiden Plätze an der Weberei und Spinnerei öffentlich. Die gestalterische Verbindung soll ein Natursteinpflaster mit dem typischen Schachbrettmuster eines Grubentuchs schaffen. Ebenfalls 2019 beginnt die Sanierung der Schlichterei und die Schaffung eines neuen Eingangs in die Spinnerei auf der Aa-Seite. Auf dem Gelände der Weberei fällt der Startschuss für die Bauarbeiten am FamilyLab. Das neue Zentrum für Museumspädagogik soll nicht nur inhaltlich, sondern auch architektonisch Maßstäbe setzen.

Auch in der Weberei des TextilWerks werden Geräusche für das Projekt "Sounds of Changes" gesammelt.

Ausstellungen thematisieren den Wandel

Auch hinter den Kulissen der Spinnerei, die seit Ende November in der Winterpause ist, laufen die Vorbereitungen für die kommende Saison auf Hochtouren.  Am 5. April öffnet das Haus wieder seine Türen – und mit ihm zwei neue Sonderausstellungen. „Sounds of Changes“ präsentiert Ergebnisse des gleichnamigen EU-Projekts: Die Klänge des Wandels als immersives Hörerlebnis. Im Dialog dazu zeigt das Museum die fotografische Auseinandersetzung mit dem Wandel: Fotografien von Berthold Socha spiegeln 40 Jahre LWL-Industriemuseum aus einer neuen Perspektive.

Kategorien: Weberei · Spinnerei · Projekt "kubaai"