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Hier gibt es Neuigkeiten zu aktuellen Baumaßnahmen rund um Weberei und Spinnerei.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und freuen uns über ein Feedback.
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Ganz langsam heben die stählernen Zinken des Gabelstaplers vom Boden ab. Sie tragen einen Handwebstuhl, der in den vergangenen Jahren in der Weberei des TextilWerks gestanden hatte, damit die Besucher darauf die Arbeit des Webers mit eigenen Händen nachempfinden konnten. An diesem verregneten Herbsttag muss er seinen Platz räumen, genauso wie eine schwere Waage und eine alte Kiste voller Garnspulen. Die beiden Haustechniker Gerd Frenzel und Klaus Nienhaus sind dieser Tage gemeinsam mit Kollegen immer wieder dabei, Teile der Weberei mit Gabelstapler, Anhänger und Transporter auszulagern – auch die Meisterbude musste schon ihren angestammten Platz verlassen.
Manche Exponate werden jenseits der Aa, in der Spinnerei, deponiert, andere bleiben auf dem Webereigelände: "Wir haben alles gut und sicher verpackt und in den Container verfrachtet", erzählt Gerd Frenzel. Dort, wo bislang die Meisterbude anschaulich verdeutlichte, unter welchen Bedingungen ein Webmeister arbeitete, lagern nun Bierbänke für die nächsten Veranstaltungen. Dort, wo die Meisterbude bis zum kommenden Frühjahr wieder aufgebaut wird, herrscht jetzt gähnende Leere – bislang stand dort die alte Waage, die nun mit dem Gabelstapler auf einen Transporter verladen wurde.
Anfang Dezember kamen noch einmal mehrere Tausend Besucher in die Weberei, um den beliebten Adventsmarkt zu besuchen. Als danach die letzten Buden abgebaut und die übriggebliebenen Tannennadeln weggekehrt wurden, bedeutete das einerseits die Schließung dieses Standorts für rund fünf Monate – gleichzeitig aber sei das auch ein Aufbruchssignal, wie Museumsleiter Dr. Hermann-Josef Stenkamp betont: "Das ist der offizielle Startschuss für die komplette Umgestaltung der Weberei und der beiden Arbeiterhäuser."
Zur Wiedereröffnung im Frühjahr soll sich die Ausstellung in einem völlig neuen Licht präsentieren. Martin Schmidt, wissenschaftlicher Referent, erklärt dazu: "Besucher hatten bislang den Eindruck, eine funktionierende und produzierende Fabrik zu besuchen, weniger ein Museum, das Zusammenhänge erklärt. Das soll sich künftig ändern." Die Webmaschinen und viele weitere Exponate würden neu arrangiert, außerdem soll auf moderne Art und Weise Wissen über eine Weberei vermittelt werden, beispielsweise über Computerterminals, Trickfilme und interaktive Spiele.
Aber auch die beliebten Maschinenvorführungen bleiben Bestandteil des Museumskonzepts: „Wir wollen den Erlebnischarakter der Museumsfabrik stärken und mit neuen Elementen für eine lebendige Vermittlung von Geschichte sorgen“, sagt Museumsleiter Stenkamp. Grundsätzlich gilt: "Wir rücken die Einrichtung, die Produktionsschritte, die einzelnen Arbeitsbereiche sowie die Sozialgeschichte der in der Fabrik tätigen Menschen in den Fokus – damit erläutern wir den Besuchern den Kosmos Weberei", so Martin Schmidt.
Während die beiden Arbeiterhäuser auf dem Weberei-Areal ebenfalls ein neues Gesicht erhalten, sind die Tage der Büro- und Museumspädagogikcontainer gezählt: Sie werden bald abgebaut, an ihrer Stelle soll ein einladender Vorplatz für die geplante Podiumsbrücke über die Aa entstehen. Mit dem museumspädagogischen "FamilyLab", das aus der alten Remise entwickelt und in futuristischer Architektur umgesetzt wird, soll ein Ort für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, für Schüler und Studierende, ebenso wie für Geschichtsinteressierte und Designer geschaffen werden. Schmidt erklärt: "Wir wollen den Besuchern und anderen Gästen einen Spiel-, Erlebnis- und Bildungsort bieten, der Elemente aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik beinhaltet."
Bis das so weit ist, werden die Restauratoren des Museums viel Arbeit in die Maschinen investieren – und die Haustechniker noch viele Fahrten mit dem Gabelstapler zurücklegen müssen.
Linda Schilling
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